Rene Corvaia Koch

To pursue artistic intention is not only idle, but also futile, since the project certainly will miss the immense complexity of art, whose routes of references can be beautifully described, but which must be opened up from the current contexts of their receptions. Furthermore, intentionology presupposes that art is dedicated to the mediation of matters, altough everyone agrees that a reduction of art to any function is not acceptable. For art is capable of bringing together those who bring it about with those who accept it through intuition, a peculiarity that lets us commit inconceivable complexities and—unintentionally—makes every facet of experience comprehensible. What luck that next to this text is also an image ‚:D

Die Objekte Book of Nights und Book of Dawns gehören zu meiner Book-Serie und sind die ersten Werke, die im Jahr 2021 fertiggestellt wurden.

Meine Vermutung ist, dass die Farbe Rot für Arnaud de Vilanova (1235–1311) zu allererst Blut bedeutete. Er, der große Mediziner seiner
Zeit, mit griechischem und arabischem Wissen ausgestattet, wusste, die Wunden der Soldaten auf den Schlachtfeldern mit Alkohol zu versorgen —
eine Technik, die zu dieser Zeit ziemlich spektakulär war, allein aus dem Grund, da die Kunst des Destillierens keine einfache war. Auch übte
er sich in der der Früherkennung von Krankheiten, indem er versuchte, die Träume seiner Patienten zu analysieren, in der Annahme, dass der
Traum Symptome vorhersieht, die in Wirklichkeit erst später ausbrechen. Ich vermute weiterhin, dass wegen der Nachprüfbarkeit seiner Erfolge als
Mediziner sich Alchemisten zwei Jahrhunderte später anschickten, Arnaud de Vilanova alchemistische Texte unterzuschieben, um ihre eigene
Wissenschaft, die echte Schwierigkeiten hatte, brauchbare Ergebnisse zu produzieren, aufzuwerten. Anstatt etwas Nützliches zu tun, redeten diese

Nichtsnutze ständig von solchen Dingen wie nigredo (das Schwärzen), albedo (das Weißen), citrinitas (das Gilben) und rubedo (das Röten oder
Purpurisieren), aus denen man alles und nichts erfinden kann. Wahrscheinlich würden die Hoheiten der Alchemie müde über meine Werke
lächeln und vermuten, dass es sich um schlichte Illustrationen altbekannter Grundkenntnisse ihrer Zunft handelt. Vielleicht würden sie
sogar alchemistische Worte in meine Stellungnahme einschmuggeln um Sie glauben zu machen, ich sei von ihrer „Kunst“ inspiriert. Aber ich muss
zugeben, dass ich es interessanter fände zu wissen, welche Leiden Arnaud de Vilanova bei mir diagnostizieren würde, wissend, dass ich das Book
of Nights und das Book of Dawns tatsächlich in meinen Träumen sah.