Andreas Diefenbach

„Video rein, Alltag raus“ – als polemischer Chronist des Alltags demontiert Andreas Diefenbach mit subversivem Witz und Wachsamkeit Bedingungen und Bedingtheiten unserer Wahrnehmung. Mit postmoderner Unverschämtheit negiert er das vom Kunstmarkt diktierte Alleinstellungsmerkmal. Er produziert im direkten Zugriff auf die Zeichen und Codes seiner Umwelt, ringt mit der schieren Fülle des Materials des Zeitgeists, spielt in unterschiedlichen Medien und Motivwelten verschiedenste Stile gegeneinander aus. So eine Stilkritik als Ideologiekritik kratzt an der Verdinglichung der Realität im Bewusstsein.

Hier scheint zunächst alles simpel, entwickelt aber mit der Zeit eine große geistige Schärfe. Im dynamischen Ineinandergreifen von Sprüchen und Pinseleien kommt es zu individuellen Wirklichkeitsverwandlungen, zu einer Relativierung scheinbar objektiver Wahrnehmung und deren falschen Herrschaftsanspruch – Bewusstseinsmalerei als Enthauptung der Realität.